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23.09.2009

Captain Berlin versus Hitler - die DVD !!

Die DVD erscheint Mitte/Ende Oktober !

* Limitierte DVD-Auflage von 1000 Stück



Erlösung durch Trash
(Zitty)
Freakshow der lustigen Nazis
(Tagesspiegel)
Ein richtig guter Film über Hitler. Allemal besser als DER UNTERGANG
(Berliner Morgenpost)
Wunderbar respektlos
(Berliner Zeitung)
Lustvoller Pop-Antifaschismus, unverkrampft und originell
(Splatting Image)

CAPTAIN BERLIN versus HITLER!


Ein Film von Thilo Gosejohann
über das Theaterstück von Jörg Buttgereit

D 2009, 75 Min., Format: 16:9, anamorph

Buch und Regie: Jörg Buttgereit
Kamera und Schnitt: Thilo Gosejohann
Musik: Mark Reeder, Peter Synthetik.
Robotereffekte: Hannes Heiner. Ausstattung: Claus R. Amler
Optische Effekte: Ulli Fleischer, Licht: Veit Gries,
Mit: Jürg Plüss, Claudia Steiger, Adolfo Assor, Sandra Steffl, Rafael Banasik,
Michael Wächter, Uwe Meyer, Jörg Buttgereit, Pilo Adrian Ilea
Produktion: JB Films / Neverhorst Company


Die haarsträubende Geschichte!


Die Kugel, mit der Adolf Hitler 1945 im Führerbunker seinem Leben ein Ende setzten wollte, hat
nur knapp das Gehirn des Führers verfehlt. Die wahnsinnige Nazidoktorin Ilse von Blitzen hat
damals Hitlers Hirn gerettet, knapp 30 Jahre in einer Nährlösung am Leben gehalten, und jetzt, im
Jahre 1973, an einen riesigen Computer angeschlossen. Nun strebt Hitler abermals nach
Weltherrschaft. Als Komplizen hat sich Blitzen Dracula, den Fürsten der Finsternis auserkoren,
der in der Gruft von Schloss Brandenburg Unterschlupf gefunden hat und das Geheimnis des
ewigen Lebens kennt. Just in diesem Moment greift Captain Berlin ein. Er war es, der damals als
Widerstandskämpfer ein Attentat auf Hitler ausüben wollte und nie an dessen Freitod glaubte. Kann
der einzig wahre deutsche Superheld die Welteroberungspläne des Führers verhindern?
Aus dem nur 4 mal in Berlin aufgeführten Bühnenstück von Jörg Buttgereit hat Thilo Gosejohann
einen quietschbunten Comicfilm gemacht. „Irgendwo einzuordnen zwischen DOGVILLE und
BATMAN HÄLT DIE WELT IN ATEM“ (Deadline).

Der kulturhistorische Hintergrund!


In den 70er Jahren tummelten sich in amerikanischen Comics neben den bekannten Superhelden
auch viele klassische Horror-Gestalten. Monster wie Frankenstein oder Dracula hatten ihre eigenen
Comic-Serien. Auch Kriegscomics wie „Weird War“ waren unter den Jugendlichen sehr beliebt.
Das Helden wie Captain America in ihren trivialen Bilderheftchen schon in den 40er Jahren gegen
„Bösewichte“ wie Adolf Hitler antraten, ist nichts ungewöhnliches. Doch in den 70ern kam es zu
einem wilden Genre-Mix zwischen Kriegs- und Horror-Comics. In so genannten „Team-Ups“
tummelten sich fortan verzerrte Schreckgestalten des Zeitgeschehens mit Horrorfiguren und
Superhelden. Das die „Schundliteratur“ mit ihren eindimensionalen Nazischergen nie in
Deutschland erschien, ist nicht verwunderlich. Doch wie hätte es wohl ausgesehen, wenn man auch
hier zu Lande einen ehrenhaften deutschen Superhelden erfunden hätte und ihn sorglos mit einer
überzeichneten Adolf-Hitler-Karikatur in einem banalen Comic gepaart hätte? Hätte es womöglich
eine „Erlösung durch Trash“ für das traumatisierte deutsche Volk gegeben, wie sie beispielsweise in
der amerikanischen (Captain America) oder japanischen (Godzilla) Popkultur funktioniert hat?

Pressestimmen


Spätherbst für Hitler
DETLEF KUHLBRODT in „die tageszeitung“


Gespannt war man auf Jörg Buttgereits Inszenierung von "Captain Berlin vs. Hitler", die im
Berliner Hebbel-Theater, direkt gegenüber der SPD-Zentrale, stattfand. Der 45-jährige Autor,
Filmkritiker, Film- und Fernsehregisseur, Liebhaber der großen B-Filmregisseure der Siebzigerjahre
hat mit Filmen wie "Nekromantik" (1987) und "Schramm" (1993) nicht nur in Berlin einen
gewissen Ruhm erreicht. In den letzten Jahren ist er vor allem als Plattenaufleger, Filmkritiker und
Hörspielautor in Erscheinung getreten. 2005 hat er das Ramones-Musical "Gabba Gabba Hey"
inszeniert, für die Arte-Fernsehreihe "Durch die Nacht“ ist er mit dem lustigen schwulen
Pornoregisseur Bruce La Bruce durch Toronto gerannt und hat kürzlich auf einer Berliner Tagung
über Hitler im Film ein kluges Eröffnungsgespräch geführt.
Bei dieser Tagung wurde nicht so sehr der respektlose Umgang von Künstlern wie Helge Schneider,
Moers, Schlingensief oder eben Buttgereit mit dem Nationalsozialismus problematisiert. Vielmehr
gerieten die sich seriös und aufklärerisch gebenden Filme wie "Der Untergang" oder die TVArbeiten
von Guido Knopp ins Visier. Diese nämlich würden letztlich ehrfurchtsvolle
Mystifizierung oder "Hitlerei" (wie Dietrich Kuhlbrodt es nennt) betreiben, etwa indem sie die von
den Nazis zu Propagandazwecken hergestellten Aufnahmen als objektives Dokumentarmaterial
verwendeten. Jene würden durch blasphemisches Lächerlichmachen entmystifizieren. "Der
Untergang" lasse sich von Nazis goutieren; ein Trashfilm über Hitler nicht. Diese Diskussion ist
mehr als 30 Jahre alt - spätestens seit Mel Brooks Musical "Frühling für Hitler" wird sie geführt.
Doch damals war die Position, Aufklärung sei durch Trash möglich, die einer sehr kleinen
Minderheit. Diese hat erst jetzt eine gewisse Meinungsmacht gewonnen, sodass sie "seriös" auf
größeren Tagungen diskutiert wird.
"Captain Berlin vs. Hitler" basiert auf einem Hörspiel, das Buttgereit für den WDR gemacht hat,
und geht zurück auf die Rezeption trashiger Nazi-Comics aus den USA, die der Regisseur sehr
liebt. Die Einfachheit der Bühne ist großartig: ein offenes Zirkuszelt mit einem Hakenkreuz an der
Spitze. Davor und darin agieren die wunderbaren Schauspieler: der kleinwüchsige Conférencier
Michael Waechter, der Superheld Captain Berlin, dessen unberührte, aufreizende Tochter Maria,
Ilse von Blitzen (Claudia Steiger), die geniale Leibärztin Adolf Hitlers, Hitlers Gehirn mit lustig
heraustretenden Augen, das später in einen seltsamen Roboter gepflanzt wird, Graf Dracula aus der
verbotenen Ostblockzone (gespielt von dem Kafka-Verehrer Adolfo Assor).
Die Geschichte ist schnell erzählt: Widerständige Wissenschaftler schufen in den 30er-Jahren
Captain Berlin, einen deutschen Superhelden, der den wahnsinnigen Diktator Hitler umbringen
sollte. Dies misslang. Doch auch der Versuch Hitlers, sich das Leben zu nehmen, ging daneben. Das
Hirn des Diktators wurde von dessen tüchtiger Leibärztin Ilse von Blitzen konserviert. Endlich ist
sie im Begriff, dem Hirn einen neuen Körper zu geben. Behilflich soll ihr dabei Dracula sein, der
jedoch ideologisch dem Sozialismus nahesteht. Am Ende gibt es einen schönen Showdown, bei dem
Hitlers Hirn wie ein ekliger Ball hin- und hergeworfen wird.
Dies alles ist sehr comichaft inszeniert und ausgestattet. Man spürt die Freude, mit der die
Schauspieler so völlig überzeichnet agieren. Wie ein Kind, das das Fliegen mit ausgebreiteten
Armen übt, rennt der Superheld (Jürg Plüss) über die Bühne oder kämpft in Zeitlupe. Adolfo Assor,
den man aus existenziell-melancholischen Inszenierungen kennt, zeigt einen Humor, den man ihm
nicht zugetraut hatte; eher streng, sexy und hysterisch Ilse von Blitzen. Die Ausstattung ist prima.
Als Horrorfilmfreund ist man ganz begeistert, wenn Gedärme aus buntem Papier aus einem Zombie
quellen. Manchmal wirkt das Stück, als käme es aus dem Kopf eines Teenagers, der amerikanischen
Trashfilmen und Comics verfallen ist. Selten hat man sich im Theater so amüsiert.

Nazis auf die Fresse
MARKUS STIGLEGGER in „Splatting Image“


Für Fans des deutschen Undergroundfilms sind die frühen 1980er Jahre unvergessen. Während die
Tödliche Doris ihre Materialexperimente unternahm, tummelt sich Jörg Buttgereit mit seinen
Freunden in den Straßenschluchten Berlins und erfüllte sich die Jugendträume mit der Super-8-
Kamera. Eines der amüsantesten und nachhaltigsten Ergebnisse dieser Zelluloidsandkastenspiele
war der Superhelden-Kurzfilm CAPTAIN BERLIN. Diese Mischung aus Martial Arts, Science
Fiction-Trash und Neuer Deutscher Welle tauchte immer wieder auf Festivals und Videoparties auf
und blieb unvergessen. Und so verwunderte es wenig, dass der Meister selbst noch einmal Hand
anlegte – zunächst in Gestalt eines WDR-Hörspiels, und schließlich 2008 auf der Berliner Bühne.
CAPTAIN BERLIN ist der elementare deutsche Superheld: optisch eine Mischung aus Captain
America, Spiderman und Superman, reinigt er Berlin von ebensolchen Superbösewichten. Wer bot
sich da für die große Kür mehr an als Adolf Hitler persönlich? Die Fabel setzt direkt am
„Untergang“ an: Die Kugel, mit der Adolf Hitler 1945 im Führerbunker seinem Leben ein Ende
setzten wollte, hat nur knapp das Gehirn verfehlt. Somit war es der wahnsinnigen Nazidoktorin Ilse
von Blitzen möglich, Hitlers Hirn dreißig Jahre in einer Nährlösung am Leben zu halten, und im
Jahre 1973 wiederzubeleben, indem sie es an einen riesigen Computer anschließt. Erneut strebt
Adolf Hitler nach der Weltherrschaft. Als Komplizen soll ihm der transylvanische Vampirfürst
Dracula dienen, der mittlerweile in der Gruft von Schloss Brandenburg Unterschlupf gefunden hat
und selbstredend das Geheimnis des ewigen Lebens kennt. Es wird Zeit für Captain Berlin,
einzugreifen und das Ruder herumzureißen, denn einst wollte er selbst ein Attentat auf den Führer
verüben. An dessen Tod hatte er nie geglaubt.
Wer in der bizarr-bunten Comicrevue CAPTAIN BERLIN VERSUS HITLER nun einen
subversiven Kommentar zum momentanen Nazi-Boom im Kino wittert, der sich seit DER
UNTERGANG weltweit verbreitet (von EICHMANN über VALKYRIE bis hin zu IRON SKY
reicht die Palette), liegt vermutlich nicht ganz richtig. Vielmehr ließen sich Jörg Buttgereit
(Bühnenregisseur und Autor) sowie der Filmemacher Thilo Gosejohann von den
Superheldencomics der 1970er Jahre inspirieren. Damals hatten nicht nur die namhaften Helden
ihre Serien, sondern auch ikonische Bösewichter wie Dracula und Frankenstein. Bereits in der Zeit
des Zweiten Weltkrieges trat Superman gegen die Nazis an, und in den 1970ern war bereits alles im
Sinne der Popart verfügbar. Man ließ die Comichelden gegeneinander antreten. Das ist der
Ausgangspunkt: Was wäre, wenn es auch im Nachkriegsdeutschland eine Poptradition gegeben
hätte, die auf spielerische Weise die Schrecken der Vergangenheit aufarbeitete? Hätte Captain Berlin
Hitlers Gehirn im Körper eines Superroboters besiegt? Hätte Dracula erkannt, dass er zum
Werkzeug des wahren Bösen – importiert aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts – wurde? Hätte
Ilse von Blitzen, ein Clon der berüchtigten ILSA – SHE-WOLF OF THE SS (1974) in
Lederuniform und Schirmmütze, sich wirklich so viele Jahrzehnte jung und attraktiv halten können?
CAPTAIN BERLIN VERSUS HITLER weiß die Antworten. Eine „Erlösung durch Trash“ strebt
diese turbulente und mit zahlreichen knalligen Effekten aufgepeppte Filmversion des beliebten
Theaterstückes an, wie es sie in Deutschland nie gegeben hatte. Und von der Presse wurde das mit
offenen Armen begrüßt - wie sonst nur Christoph Schlingensiefs Etüden.
Natürlich ist das nicht Jörg Buttgereits lang erwarteter neuer Film nach über 15 Jahren
Kinoabstinenz. Thilo Gosejohann, durch OPERATION DANCE SENSATION (2003) mit
Trashsujets und Komödien vertraut, filmte das Geschehen auf der Bühne und montierte es rasant.
Und dennoch ist das purster Buttgereit: Immer auf der Grenze zwischen albernem Camp und
sicherem Instinkt für kulturelle Tabus. CAPTAIN BERLIN VERSUS HITLER ist lustvoller Pop-
Antifaschismus, unverkrampft und originell. Und nicht zu vergessen: sexy. Scarlett Johansson wirkt
in THE SPIRIT jüngst fast wie die Kopie des deutschen Originals.

Antifaschist, aber trotzdem sexy
THOMAS KLEIN in „Berliner Zeitung“


West-Berlin 1973. Für die wahnsinnig-zackige Nazi-Wissenschaftlerin Ilse von Blitzen (Claudia
Steiger) scheint nach gut drei Jahrzehnten die Zeit des Wartens vorbei. Gehirn und Augen Adolf
Hitlers blieben bei dessen Selbstmord 1945 doch verschont, seine Leibärztin hat lange geforscht
und getüftelt, um den Führer wieder zu beleben. Und tatsächlich: Aus dem Weck-Glas geholt und
angeschlossen an eines dieser modernen Computer-Dinger klingt der Ober-Nazi schon ganz wie
früher. Jetzt braucht das Hitler-Hirn nur noch einen Körper, aber auch der steht, oder besser: liegt
schon parat. Aus den Leichenteilen deutscher Landser hat die irre Ärztin bereits einen "deutschen
Zuchtbullen" (O-Ton von Blitzen) zusammengestückelt, der muss nur noch belebt und unsterblich
gemacht werden. Das soll Graf Dracula (Adolfo Assor) besorgen: "Der Vampir," heißt es erklärend,
"ist eine Kreatur des Ostblocks" und kann folgerichtig in Brandenburg jenseits der Berliner Mauer
gefunden werden. Der Rückkehr Hitlers als unkaputtbarem Übermenschen scheint nichts im Weg zu
stehen. Höchstens vielleicht Captain Berlin, der mächtige Held von der Spree, der dem Führer
schon so manches Mal im Weg stand.
Auf solche Ideen kann wohl nur Jörg Buttgereit kommen - die Kino-Idole des Genre-Film-
Enthusiasten sind Ed Wood Jr., Roger Corman und Godzilla, das merkt man auch hier. In den
Achtzigern hatte der Berliner angefangen, Filme zu drehen, No- bis Low-Budget-Streifen wie
"Nekromantik", "Der Todesking" oder "Schramm". Im Ausland gilt Buttgereit seitdem als Held des
Undergrounds, hierzulande blieb es aber immer schwierig. Der Hintersinn und die
bemerkenswerten Subtexte seiner Horrorfilme blieben in Deutschland weniger wichtig als die
durchaus verstörende Effektarbeit, gelegentlich beschäftigte sich das Feuilleton mit seinen Arbeiten,
eher aber die betont humorlosen Jugendschützer. Anderswo hätte Buttgereit vielleicht zum Trash-
Film-Star aufsteigen können, in Know-How und Begeisterungsfähigkeit steht er Tarantino oder
Kevin Smith in nichts nach. In Germany jedoch, wo man Horror nur als eklig und B-Movies als
billig wahrnimmt, blieb er immer in der Nische. Inzwischen arbeitet der heute 45-Jährige eher
journalistisch, schreibt Filmkritiken, Bücher ("Japan - Die Monsterinsel") oder Hörspiele
("Sexplosion in Shinjuku") und dreht für die Arte-Reihe "Durch die Nacht mit ..."; zuletzt lief dort
seine imposante Genre-Dokumentation "Monsterland".
Die Figur des "Captain Berlin" hatte Buttgereit in den frühen Achtzigern entwickelt, der lokale
Superheld war schon Star in den frühen Heimfilmen "Retter der Welt" (1982) und "Horror Heaven"
(1984). Für den WDR hatte Buttgereit den alten Recken für ein Hörspiel wieder belebt, aus der
Geschichte entwickelte er das Bühnenstück "Captain Berlin versus Hitler!," das im November 2007
im HAU 1 aufgeführt wurde. Mitgefilmt hat das damals Buttgereits Underground-Kollege Thilo
Gosejohann, im Kino kann man jetzt also noch mal erleben, wie der antifaschistische Supermann
(Berliner Bär auf gelbem Stretch-Kostüm, roter Schlüpfer) erneut die Pläne des Führers vereitelt.
Dazu führt eine für die Nazis eher ungünstige Verkettung von Zufällen: Dracula braucht erstmal
Jungfrauen-Blut, die Wahl fällt auf die 16-jährige Maria (Sandra Steffl). Die ist aber die Tochter des
als Journalist untergetauchten Captain Berlin (Jürg Plüss). Nach einem Besuch in der
Gedächtniskirche, wo der Käpt'n noch schnell Abendmahl und eine Weihwasser-Spritzpistole erhält,
beginnt die Jagd auf die Untoten. Schlechte Karten für den Blutsauger und den Führer.
Filmisch wurde das Stück von Gosejohann mit Grindhouse-mäßigen Abnutzungsspuren und
eingefügten Sprechblasen etwas aufgepeppt, doch der Reiz liegt, auf der Bühne wie in der Kino-
Version, in Buttgereits Spielfreude. Wunderbar respektlos bedient sich das Stück bei allerlei Genre-
Vorbildern wie dem Trash-Film "They saved Hitler's Brain" (1963) oder US-Comic-Heften wie den
"Weird War Tales" und macht die Nazis und ihre Weltbeherrschungspläne zur Lachnummer.
Buttgereits farbenfrohe "Rocky Horror Führer Show" endet mit einer Warnung, Hitlers Geist habe
überlebt, Wachsamkeit bleibt angezeigt. Doch, so viel ist klar, Captain Berlin wird auch dann zur
Rettung kommen.

Die Filmemacher


Jörg Buttgereit, geboren 1963 in Berlin, ist Regisseur diverser, international bekannter Arthouse-
Horrorfilme (NEKROMANTIK, DER TODESKING, NEKROMANTIK 2, SCHRAMM), und
Hörspielmacher für den WDR (SEXY SUSHI, ED GEIN SUPERSTAR, VIDEO NASTY,
FRANKENSTEIN IN HIROSHIMA, SEXPLOSION IN SHINJUKU u.a.).
Er ist Filmkritiker für diverse Publikationen und Autor der Filmbücher MONSTER AUS JAPAN
GREIFEN AN (1998), NIGHTMARES IN PLASTIC (2001), JAPAN- DIE MONSTERINSEL
(2006) und NEKROMANTIK (2007).
Seine preisgekrönte Dokumentation DIE MONSTERINSEL lief 2002 im WDR-Fernsehen.
2005 schrieb und inszenierte er die deutsche Fassung des Punk-Musicals GABBA GABBA HEY!
mit der Musik der New Yorker Punk-Legende RAMONES.
2006 war er in DURCH DIE NACHT MIT BRUCE LaBRUCE UND JÖRG BUTTGEREIT zu
sehen. 2007 drehte er mit DURCH DIE NACHT MIT MARK BENECKE UND MICHAELA
SCHAFFRATH und DURCH DIE NACHT MIT ASIA ARGENTO UND JOE COLEMAN selbst
zwei Folgen der mit dem „Adolf-Grimme-Preis“ ausgezeichneten Serie für ZDF/ARTE.
2008 drehte er für ZDF/ARTE den abendfüllenden Dokumentarfilm MONSTERLAND, der am 29.
März 2009 als Erstausstrahlung gesendet wurde. Derzeit schreibt Buttgereit sein neues Hörspiel
SEXMONSTER für den WDR.

Thilo Gosejohann wurde 1971 in Gütersloh geboren und lebt in Köln. Während seines Studiums
zum Kameramann an der FH Dortmund bei Adolf Winkelmann wurde Gosejohann durch seinen
Trashfilm CAPTAIN COSMOTIC (1998) und dessen Ausstrahlung auf VIVA ZWEI auch als
Regisseur bekannt. 2000 lief sein Experimentalfilm WALDSPAZIERGANG auf der ART
COLOGNE. Im Anschluss nahm er seinen Diplomfilm OPERATION DANCE SENSATION (2003)
in Angriff, der zum Off-Kino-Hit in Deutschland avancierte.
In seiner Tätigkeit als Kameramann entstanden unter anderem die Shows COMEDYSTREET,
ELTON VS. SIMON und PARACOMEDY für Pro 7 und Comedy Central. Für Pro 7 führte er
Regie bei der Mockumentary-Serie "ALLES IN ORDNUNG - Mit dem Wahnsinn auf Streife".
Nebenher verfasst er regelmäßig seine Kolumne für das Film-Magazin DEADLINE.

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